Stella Glandorf. Die 28-jährige Wirtschaftspädagogin leitet unser neues Kinderhaus Blumen Kids im Bremer Norden. Zuvor war sie als Sozialraumkoordinatorin im KuFZ Linden Kids im Einsatz.

Am 15. September sind die Blumen Kids in Vegesack an den Start gegangen – mit Dir als Leitung. Wie sind die ersten Wochen gelaufen?

Die erste Zeit war für uns alle sehr turbulent und aufregend. Es gab eine Menge zu organisieren, vorzubereiten und gestalten. Aber gemeinsam als Team hatten wir tolle erste Wochen mit vielen lustigen Ereignissen, aber teilweise auch sehr lange Arbeitstage, die uns ordentlich ins Schwitzen gebracht haben.
Unser neues Haus hat Platz für 110 Kinder und gestartet sind wir mit zwei Gruppen – einer Elementargruppe und einer alterserweiterten Gruppe. Anfang Oktober ist zusätzlich unsere Schwerpunkt Plus Übergang Gruppe an den Start gegangen. Dort sind wir zunächst mit einer reduzierten Kinderzahl gestartet, da uns noch die Fachkräfte, mit den unterschiedlichen Professionen, wie Logopäd*innen, Physiotherapeut*innen etc., fehlen.
Wir fühlen uns in dem neuen Haus total wohl und es bietet den Kindern viel Platz für abenteuerliches Entdecken, Spielspaß und eine tolle Zeit bei uns. Das Team, die Kinder und die Eltern sind super bei uns angekommen und es herrscht eine tolle Stimmung in dem Haus. Das Schöne ist, dass jeder hilft, wo er nur kann, damit auch die letzten Sachen so langsam ihren Platz finden. Im Laufe des Gruppenalltages fallen uns ab und zu noch Dinge auf, die fehlen, sei es z.B. ein Gemüseschäler oder andere kleine Dinge, an die wir vorab nicht gedacht hatten, aber alles mit seiner Zeit.
Das einzige Unschöne ist, dass wir – aufgrund des langen Antrags- und Prüfverfahrens seitens der Behörde – leider ohne ein gestaltetes Außengelände sowie einer Küche starten mussten. Das verlangt einiges an organisatorischen Abläufen von uns ab. Vom Organisieren einer mobilen Spülmaschine und eines Spülbeckens bis hin zu Schwerlastregalen, wo wir erst einmal unser Geschirr lagern, damit wir eine Mittagsverpflegung für die Kinder gewährleisten können. Des Weiteren ist es natürlich schade, dass die Kinder und die pädagogischen Fachkräfte keine Möglichkeit haben, die frische Luft auf einem Außengelände zu nutzen. Dies sorgte anfangs für viel Verwirrung bei dem Team, den Kindern und auch bei den Eltern. Auch das Problem haben wir gelöst, indem wir nun übergangsweise Spaziergänge zu umliegenden Spielplätzen machen. In Bezug auf das Außengelände und die Küche hätten wir uns natürlich einen anderen Start gewünscht. Wir freuen uns daher umso mehr, dass Beides in Aussicht und hoffentlich bald zur Verfügung steht!

Mit der Eröffnung eines Kinderhauses und dem Neubau kamen im Vorfeld sicherlich einige organisatorische Aufgaben auf Dich zu. Was waren die größten Herausforderungen?

Die größte Herausforderung war für mich die Planung der Erstausstattung und die daran anknüpfende BZP (Baufachtechnische Zuwendungsprüfung). Gemeinsam mit Annalisa Hünecke (Leitung Kinderhaus Weidenkätzchen) haben wir lange Abende verbracht, um die gewünschten Listen für die Erstausstattung anzufertigen und im Nachhinein immer wieder zu erneuern und zu vervollständigen, um Angebote bei Lieferanten einzuholen. Leider sind die Bürokratie und der daraus entstehende lange Prozess seitens der Behörde der Grund dafür, dass unser Haus ohne Außengelände und Küche gestartet ist. Das hat uns sicher einige Nerven gekostet und einige graue Haare auf dem Kopf beschert.

Nun ist die Eröffnung erst einmal geschafft – was sind die nächsten Meilensteine, auf die Du Dich persönlich bei den Blumen Kids am meisten freust?

Ich freue mich jetzt auf den Start der Schwerpunkt Plus Gruppen, die anstehende Herbst- und Weihnachtszeit in dem Kinderhaus und auf jeden weiteren Tag, an dem unser Haus weiter an Farbe gewinnt oder eine andere schöne Veränderung stattfindet.
Natürlich freue ich mich auch auf viele tolle neue Menschen, die Lust haben, unser Team zu verstärken und gemeinsam mit uns etwas Großartiges aus dem Kinderhaus Blumen Kids und für den Stadtteil zu schaffen.

Und abschließend: Stella Glandorf privat. Was machst Du gern in Deiner Freizeit?

In meiner Freizeit bin ich unheimlich gerne in der Natur. Dort kann ich am besten abschalten. Ich bin ein sehr reiselustiger Mensch und erfreue mich daran, ein neues Land und andere Kulturen zu entdecken. Das ist für mich eine Auszeit vom Alltag, um dann mit voller Energie wieder zurück zu kommen.