Ein Beitrag von Wolfgang Keppler, Projektverantwortlicher Hans-Wendt-Stiftung

Youth sparkle (Jugend strahlt)! So lautet der Titel unseres internationalen Jugendprojekts, das wir 2019 gemeinsam mit unseren internationalen Partnern aus Spanien, Portugal und Irland im Rahmen des ERASMUS+ Bildungsprogramms „Engage, Empower, Connect“ ins Leben gerufen haben. Geplant waren drei internationale Jugendbegegnungen, die miteinander thematisch im Zusammenhang stehen sollten – mit dem Ziel, gemeinsam an unterschiedlichen Themen zu arbeiten und gleichzeitig junge Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Nationen zusammenzubringen.

Nach der ersten Jugendbegegnung, welche im Jahr 2019 in Vizela (Portugal) stattgefunden hatte, arbeiteten wir mit den Teilnehmer*innen an ihren entwickelten Themen auf lokaler Ebene weiter und beantragten dies im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps (ESK). Ziel war es, die Ergebnisse dieser lokalen Projekte in den Begegnungen mit den jungen Menschen aus den Partnerländern zu teilen und ggf. etwas gemeinsam zu entwickeln.

Leider bremste uns die Pandemie aus, so dass wir die für 2020 geplanten Jugendbegegnungen in Bremen und Avilés (Spanien) nicht durchführen konnten. Aus diesen Gründen verabschiedete sich der irische Partner aus dem Projekt. Dank der Nationalagentur war es uns jedoch möglich, die Projektlaufzeit zu verlängern, so dass in diesem Jahr in den Osterferien eine abschließende Jugendbegegnung in Avilés stattfinden konnte. Die lokalen Projekte konnten trotz diverser Einschränkungen umgesetzt werden, so dass wir an den geplanten Zielen festhalten konnten.

Kreative Projektarbeit mit spannendem Austausch

Am 08. April ging es los: Mit einer Gruppe von sechs Jugendlichen im Altern zwischen 16 und 22 Jahren traten wir unsere Reise in den Norden von Spanien an! Nach der langen Reise über Nacht waren alle müde, aber wir wurden von der spanischen und portugiesischen Gruppe herzlich begrüßt, so dass von Beginn an ein gutes Klima herrschte. So war es am folgenden Tag nicht schwer, das Eis spielerisch zu brechen. Eine Stadtrallye am Nachmittag im sonnigen Avilés und ein offener Spieleabend trugen zu einem guten Gruppengefühl bei.

Die jungen Menschen – insgesamt 22 Teilnehmer*innen – präsentierten gegenseitig die Ergebnisse ihrer lokalen Projekte: sie bereiteten Plakate vor, zeigten ihre Fotos und Videos und tauschten sich über ihre Erfahrungen aus.

Etwas schwierig gestaltete sich die Transformation der Themen von 2019 in die Gegenwart, weil mittlerweile mehr als zwei Jahre vergangen und nicht alle Teilnehmer*innen von 2019 dabei waren. Wir bildeten drei Kleingruppen, die sich mit zwei vorgegebenen Themen (COVID und Krieg in der Ukraine) und in einem Open Space, in dem sie  eigene Themen setzen konnten, reihum auseinandersetzten. Die interessanten Ergebnisse wurden präsentiert und regten zum Nachdenken an. Ein interkultureller Abend mit landestypischem Essen, Tänzen und Musik rundete den Tag ab.

Am nächsten Tag wurden die erarbeiteten Themen erneut aufgegriffen und in  Kleingruppen vertieft, u.a. bereiteten die Jugendlichen Fragen für Interviews vor. Am Nachmittag zogen die Gruppen in die Stadt, um Menschen zu ihren Themen (Stress, Bildung, psychische Gesundheit) zu befragen. Einige verkleideten sich,  andere kreierten  Plakate, um auf sich aufmerksam zu machen. Natürlich wurde alles auf Video aufgenommen und mit den anderen am Abend geteilt.

Asturien erkunden und Abschied nehmen

Nach so intensiver Arbeit waren alle froh, dass für den nächsten Tag eine Exkursion auf dem Programm stand. Zuerst ging es in eine für die Region Asturien typische Cidrería, in der die Gruppe einiges über die Herstellung des für diese Region typischen Cidre erfahren konnten. Wer wollte, konnte auch probieren. Danach ging es auf Wanderung an der sehr rauen Küste Asturiens nach Gijon, einer sehr schönen Hafenstadt im Nordwesten Spaniens. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant mit phantastischem Blick auf das Meer.

Am letzten Tag kehrten die Gruppen noch einmal zu ihren Themen zurück und überlegten, wie und mit wem sie ihre Erfahrungen teilen möchten. Die abschließende Evaluation beendete den Tag, weil die Bremer Gruppe bereits am Abend per Bus nach Madrid den ersten Teil ihrer Heimreise antreten musste. Der Abschied fiel allen sehr schwer und wir hoffen, dass wir uns bald in einem neuen Projekt wieder treffen.

Wir freuen uns, dass die Jugendbegegnung letztendlich, trotz aller Schwierigkeiten, in Präsenz umgesetzt werden konnte und sind sehr froh über diese kurze, aber sehr intensive gemeinsame Woche. Zum einen, weil wir wissen, dass die jungen Menschen sich angesichts der pandemischen Einschränkungen umso mehr nach solchen Begegnungen gesehnt haben. Zum anderen freuen wir uns, dass wir damit unser Projekt erfolgreich abschließen konnten. Letzteres gelang vor allem durch die jahrelang vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus Spanien und Portugal.

Wie bedanken uns für die Zuwendung des Programms Erasmus+ und insbesondere bei der Bremer Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport für die kurzfristige Unterstützung bei den sehr gestiegenen Reisekosten der Bremer Gruppe.