Ann-Katrin Maetze-Schmidt. Die ausgebildete Hebamme verstärkt seit Mitte Januar das Hans-Wendt Team. Sie ist mit dem Aufbau und der Koordination des neuen Hebammenzentrums betraut, das wir im Auftrag der Gesundheitsbehörde im Bremer Osten einrichten.

Der Aufbau eines Hebammenzentrums ist für Hans-Wendt ein spannendes neues Projekt. Welche Erfahrungen können Sie einbringen und wie ist der aktuelle Stand?

Als Hebamme habe ich jahrelang im Kreißsaal gearbeitet und war zeitgleich auch freiberuflich für Familien tätig, um so den Start zu unterstützen. Nun soll das Hebammenzentrum geboren werden und ich freue mich sehr darauf hier „Geburtshelferin“ zu sein.

Die letzten drei Jahre habe ich im Team die „Frühberatungsstelle Ost“ aufgebaut und etabliert. Durch diese Arbeit kenne ich mich nun ganz gut im Bremer Osten aus und auch die Erfahrung etwas ganz neu zu erschaffen und auszubauen, konnte ich dort machen. Ab dem 1. März können wir die Räume im Ellener Hof mieten. Hier sind zunächst einige Umbauarbeiten nötig, um dort richtig loslegen zu können. Des Weiteren besteht meine Aufgabe zur Zeit darin, freiberufliche Kolleginnen für das Projekt zu gewinnen. Sodass die Vision von einem Ort, an dem (werdende) Familien direkt im Stadtteil, niedrigschwellig und professionell Hebammenleistungen wie Schwangerschaftsvorsorge, Beratungen, Kurse, Wochenbettbesuche und Gruppenangebote erfahren können, überhaupt erst möglich wird.

Mit dem neuen Zentrum soll vor allem Bürger*innen aus sozial benachteiligten Stadtteilen der Zugang zu Hebammenleistungen erleichtert werden. Wie sieht das konkret aus / wie kann das gelingen?

Aufgrund des extremen Hebammenmangels bundesweit steht vielen Frauen und Familien der Zugang zu Hebammenhilfe nicht mehr zur Verfügung. Inzwischen muss man sich eigentlich sofort nach einem positiven Schwangerschaftstest um eine Hebamme kümmern und auch dann oft sehr viel Hartnäckigkeit und Ausdauer beim Abtelefonieren mitbringen. Besonders Familien mit weniger Ressourcen fallen da hinten runter. Was gesellschaftlich eigentlich eine Katastrophe ist, da gerade diese Menschen und Neugeborene Unterstützung im neuen Leben-(sabschnitt) brauchen. Das Hebammenzentrum direkt vor Ort in Blockdieck, mit niedrigschwelligem Zugang, Dolmetscher*innen Möglichkeiten und dem Vorteil, viele Leistungen (gynäkologische Praxis, AOK, Kinderarztpraxis, usw.) in einem Gebäude vorzufinden, erleichtert sicher den Zugang für alle und macht die Wege kurz.

Wenn Sie nicht für Hans-Wendt im Einsatz sind: Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit?

Ich mag gerne mit Menschen sein und mit ihnen Schönes erleben! So genieße ich sehr die wöchentlichen Chorproben (wenn nicht gerade Corona ist), geh gerne mit Freund*innen ins Theater, Kino oder auf Konzerte und ich reise gerne. Mit meinen Kindern bin ich sehr gerne im Wald oder in der Natur. Gut abschalten kann ich beim Laufen, Lesen oder Yoga.